Am 24. Oktober übernahm die Christophorus-Kantorei die musikalische Gestaltung der Veranstaltung „1945 | 2025: 80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus – Erinnerung und Verantwortung heute“ im Landratsamt Calw.
Den Auftakt der Veranstaltung machte das von Carina Engel für Chor, Geige und Klavier arrangierte „Wiegenlied für Hanička“ der jüdischen Poetin und Komponistin Ilse Weber. Ilse Weber schrieb zahlreiche Gedichte und Lieder im Konzentrationslager Theresienstadt und wurde 1944 in Auschwitz ermordet.
Nach der Begrüßung durch Landrat Helmut Riegger folgten Grußworte. Außerdem stellten einige Autorinnen und Autoren ihre Beiträge zum neu erschienenen Buch „Der Kreis Calw in der Zeit des Nationalsozialismus“ vor.
Im Mittelteil der Veranstaltung sang die Christophorus-Kantorei die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ des Dresdner Kreuzkantors Rudolf Mauersberger. Mauersberger schrieb diese Motette am Karsamstag 1945 unter dem Eindruck des zerstörten Dresdens und nutzte als Textgrundlage Verse aus den Klageliedern Jeremias.
Professorin Dr. Benigna Schönhagen von der Universität Tübingen sprach in ihrem Vortrag darüber, wie sich die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dessen Aufarbeitung und die Erinnerungskultur in den letzten Jahrzehnten entwickelte. In einer von Schuldekan Thorsten Trautwein moderierten Podiumsdiskussion wurde erörtert, welche Verantwortung wir aufgrund unserer Geschichte heute haben.
Der Erste Landesbeamte Dr. Frank Wiehe sprach ein Schlusswort, bevor die Christophorus-Kantorei mit dem von Carina Engel arrangierten hebräischen Friedenswunsch und Abschiedslied „Schalom chaverim“ den musikalischen Schlusspunkt setzte und mit immer leiser werdenden Stimmen singend den Saal verließ.
In den sichtlich bewegten Besucherinnen und Besuchern wird dieser Abend mit seinen inhaltlichen wie musikalischen Akzenten wohl noch lange nachklingen.




