für zwei Solostimmen, Chor und Orchester nach Worten der Heiligen Schrift
Obwohl das deutsche Requiem zu Brahms frühen Werken zählt, zeigt sich hier eine Meisterschaft, die Brahms auf einen Schlag zu einem der anerkanntesten Komponisten seiner Zeit machte. Brahms schreibt keine lateinische Totenmesse, in der für die Seelen der Verstorbenen gebetet wird, sondern er wählt aus den beiden Testamenten der Heiligen Schrift Stellen aus, die trauernde Menschen zu trösten vermögen. Bedenkt man, mit welcher Tradition Brahms auf diese Weise bricht – die lateinische Totenmesse war sehr stark geprägt durch Bilder vom drohenden Jüngsten Gericht, vor dem eigentlich kein Mensch bestehen kann – so kann man erst die Weite und Tiefe der Gedanken ermessen, die den erst 33-jährigen Komponisten bewegt haben müssen.
Die Christophorus-Kantorei führte dieses Werk im November 2023 gleich zwei Mal auf – in der Stadtkirche Nagold und in der Stadtkirche Freudenstadt – und begeisterte das Publikum.